Theaterschiff im Hamburger Hafen gesunken
Hamburg (dpa/lno)
Das «Theaterschiff am Mäuseturm» ist am Dienstagmorgen im Hamburger Hafen gesunken.
Die Ursache des Untergangs sei unklar, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Von dem etwa 75 Jahre alten Kahn ragten nur noch Aufbauten aus dem Wasser.
Ölsperren sollten verhindern, dass Heizöl aus dem 25 langen und 8 Meter breiten Schiff sich im Hafenbecken ausbreitet.
Der Kahn, der Anfang der 90er Jahre zum Theater ausgebaut wurde, diente einst als Fähranleger und Clubhaus des Blankeneser Segel-Clubs auf der Elbe.
Neugierig wie ich bin,musste ich hin und ein paar Fotos machen.
Seit Jahren gehört das Theater mit seinem Vogelmenschen auf dem Dach zum Stadtbild.
Es ist so Ruhig.
Wäre da nicht das ausgelaufene rote Heizoel mit seinem beissenden Geruch,würde es manchem Vorbeieilenden garnicht auffallen
das hier ein Traum zu Ende gegangen ist.
Bei Hochwasser wird deutlich wie schlimm es ist.
Der vordere Teil des Aufbaus hat sich vom Deck gelöst und " schwimmt "
Das Heizoel hat sich Überall im Schiff verteilt.Selbst in die Isolierung und ins Holz ist es Eingedrungen
und macht damit den ganzen Aufbau und die Einrichtung unbrauchbar.
Der gesammte Rumpf mit dem Theatersaal ist unter Wasser.
Nur die hölzernen Aufbauten sind bei Niedrigwasser zu sehen.
Bei Hochwasser bleibt nur noch das Dach als wäre es der "Auslauf" des Vogels.
Der blauweisse Zugang zum Theaterschiff ist an Ponton und Schiff Befestigt.
Er wurde Umgerissen und stark Beschädigt.
Die Feuerwehr kann nur Zusehen.
" Da ist nichts mehr zu Retten "
Die ersten Vorbereitungen für die Bergung werden getroffen.
Ein Taucher von "Heros" muss runter und den Schaden unter Wasser Begutachten.
Während der ganzen Zeit ist ein Oelbekämpfungsschiff von "Eckelmann" damit Beschäftigt das
zwischen den gelben Oelbarieren "eingefangene" Heizoel abzusaugen.
Das Oel ist Überall.
Zum Vergleich nochmal das gleiche Bild bei Hochwasser.
Das Holz und die Isolierung geben Auftrieb.
Die Holzverbände reissen auf.
Noch ist nicht klar warum das Schiff Unterging.
Vermutlich ist irgendwo unter der Wasserlinie ein alter Borddurchlass beim vorhergehenden Frost (bis -14°C) geplatzt.
Erst wenn Tauwetter kommt und der im "Bruch" steckende Eispfropf schmilzt strömt das Wasser ein.
Wie und wann der Theaterlieger geborgen wird ist noch nicht bekannt.
22.1.03 Das Theaterschiff liegt immer noch am Grund.
Bei Hochwasser schwimmt der hölzerne Aufbau auf und löst sich immer mehr vom Deck.
Fenster wurden von der Strömung herausgedrückt und ein Teil der Einrichtung herausgespühlt.
Es wird Zeit,das etwas passiert.Immer mehr Teile lösen sich und werden zu Treibgut :
8.2.03 Am 7.2. wurde das Theaterschiff gehoben.
Nachdem ein Taucher einen schlecht verschweissten und von starkem Frost aufgebrochenen Boarddurchlass abdichtete,
konnten starke Pumpen des THW den Lieger bei Niedrigwasser soweit Leerpumpen,daß genug Auftrieb entstand um ihn aufschwimmen zu lassen.
Anfang nächster Woche wird das Theaterschiff zum Abwracker geschleppt.